CBWNet veranstaltete eine Konferenz zum Thema Normenanfechtung und -einhaltung in den CBW-Verbotsregimen
Am 22. und 23. Oktober veranstaltete das PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung als Teil des CBWNet Netzwerks eine interdisziplinäre Konferenz zum Thema Normenanfechtung und -einhaltung in den CBW-Verbotsregimen. An der Konferenz nahmen Expertinnen und Experten aus der Rechts- und Politikwissenschaft sowie Praktikerinnen und Praktiker aus relevanten Bereichen teil.
Am ersten Konferenztag hielt Dr. Detlef Männig einen Vortrag über historische Normenanfechtung und den Einsatz chemischer Waffen im 20. Jahrhundert. Er diskutierte drei Fälle von Verstößen gegen die Nichteinsatznorm. Der zweite Vortrag von Dr. Alexander Kelle analysierte Varianten autoritärer Normanfechtungen und verwendete dabei die russische Infragestellung der Untersuchungsnorm im Zusammenhang mit dem Einsatz chemischer Waffen in Syrien als Fallstudie.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Bruno Cevallos, der die Frage aufwarf, ob das Aufkommen biologisch gewonnener Kampfstoffe wie Skunk kritische Lücken in den CBW-Verbotsregimen aufdeckt. Es folgten Vorträge zu Verstößen gegen und Durchsetzung von CBW-Normen. In diesem Zusammenhang konzentrierte sich Dr. Ralf Trapp auf Untersuchungen zum Einsatz chemischer Waffen in Syrien, gefolgt von einem Vortrag von Dr. Barry de Vries über den Einsatz chemischer Waffen in der Ukraine.
Das abschließende Panel umfasste Vorträge von Almuntaser Albalawi, der konzeptionelle Überlegungen zur Einhaltung der CBW-Normen präsentierte, und Veronika Klymova, die die Einhaltung der CBW-Normen aus moralpsychologischer Perspektive erörterte. Abschließend präsentierte Dr. Una Jakob ihre Forschung zur Wiederherstellung der CBW-Normeneinhaltung vor dem Hintergrund einer sich wandelnden staatlichen Identität, wie im Falle Syriens.
Die Beiträge dieser Konferenz werden von CBWNet in einer Sammelpublikation veröffentlicht.
