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CBWNet veranstaltete Konferenz über Normen gegen chemische und biologische Waffen in Gießen

Der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Völkerrecht der Universität Gießen veranstaltete am 23. und 24. Oktober eine interdisziplinäre Tagung zur Interkonnektivität von Normen gegen biologische und chemische Waffen. Entlang der Themenbereiche "Multinormativität" und "Mehrebenenfunktionalität von Regimen" begrüßte die Konferenz Expert_innen aus den Bereichen Rechts- und Politikwissenschaften sowie Praktiker_innen.

Nach einer Begrüßung durch CBWNet-Mitglied Prof. Thilo Marauhn hielt der stellvertretende Botschafter bei der OVCW, Dr. Jarek Korczynski, die Eröffnungsrede.

Im ersten Panel diskutierten Dr. Ralf Trapp und Dr. Detlef Männing die Rolle der Industrie in Bezug auf CBW-Normen, wobei die Podiumsteilnehmer auf ihre langjährige Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen konnten.

Das zweite Panel konzentrierte sich auf die nationale Umsetzung von Normen mit Beiträgen von Thomas Brown über die Rolle von VERTIC bei der Unterstützung von Staaten in diesem Prozess und von Dr. Barry de Vries, der eine umfassende Studie über nationale Umsetzungsgesetze vorstellte. Dr. Alexander Kelle rundete das Podium ab, indem er die Herausforderungen bei der Umsetzung staatlicher Normen gegen den Einsatz chemischer Waffen durch nichtstaatliche Akteure erörterte.

Der zweite Konferenztag begann mit einem Vortrag von Prof. Robert Lawless über anwendungsbasierte Fragen im Hinblick auf die Zukunft der Regime für chemische und biologische Waffen und einer Analyse von Csilla Bertha über die Fähigkeit dieser Regime, mit technologischen Entwicklungen umzugehen.

Das vierte Panel befasste sich mit der Relevanz des Chemiewaffen- und Biowaffenregimes im Bereich gezielter Tötungen, vorgestellt von Dr. Glenn Cross, und einer Analyse Kristoffer Burcks der impliziten Befugnisse der OVCW als Grundlage für die Untersuchungsmechanismen.

Das letzte Panel enthielt Vorträge von Ankit Malhotra über die Durchsetzung der globalen Verbotsregelungen und von Dr. Elisabeth Hoffberger-Pippan über die Wechselwirkungen zwischen dem CBW-Tabu und dem europäischen Menschenrechtsrahmen. Schließlich präsentierten Dr. Craig Eggett und Dr. Sarah Thin gemeinsam ihre Forschungsarbeiten über die Wechselwirkung zwischen den konventionellen Verboten chemischer und biologischer Waffen und dem allgemeinen Völkerrecht.

Prof. Dr. Eric Myjer betonte in seinen abschließenden Bemerkungen die Notwendigkeit eines Diskurses zwischen Rechts- und Politikwissenschaften zur Stärkung der Normen gegen chemische und biologische Waffen.

Die Beiträge zu dieser Konferenz werden in einem Sammelband zusammengefasst; Aufzeichnungen der einzelnen Sitzungen können auf Anfrage von barry.de-vries@recht.uni-giessen.de zur Verfügung gestellt werden.